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Keyboard Trigram Notation

Mit Griffschrift Klavier lernen

Wir untersuchen, wie Amateurmusiker:innen mit der konventionellen Musiknotenschrift umgehen. Einige der besten Musiker:innen haben Probleme beim Lesen von regulären Violin-/Bassschlüsseln und Tonartvorzeichen. In diesem Zusammenhang sind wir an dem Potenzial von alternativer Musiknotation für das Klavier interessiert, welche auf der Struktur der Klaviatur basiert, mit sieben weißen und fünf schwarzen Tasten pro Oktave. Wir erforschen, wie Amateurmusiker:innen mit einer solchen Notation umgehen - insbesondere ältere Musiker:innen. Angesichts der zunehmenden Zahl von Menschen im Ruhestand ist diese Frage von aktueller Bedeutung.

Können Sie Klavier spielen, haben aber Schwierigkeiten beim Lesen von Klaviernoten?

Viele berühmte Musiker:innen konnten keine Noten lesen. Internetquellen zufolge gehören Irving Berlin, Aretha Franklin, Elvis Presley, Michael Jackson, Tori Amos, Eric Clapton, Jimmi Hendrix, Lionel Ritchie, Taylor Swift, Bob Dylan, die Beatles und die Bee Gees dazu.

Selbstverständlich konnten alle diese Musiker:innen bis zu einem gewissen Grad Noten lesen. Zumindest konnten sie die auf- und absteigenden Noten in der Melodie und die relative Größe der Intervalle erkennen, während sie sangen. Aber viele von ihnen verstanden die komplexeren Aspekte der konventionellen Notenschrift nicht ganz - was sie nicht daran hinderte, großartige Musik zu komponieren und zu spielen.

Wenn Sie keine Klaviernoten lesen können, befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Dieser Text ist für Musiker:innen gedacht, die - aus welchen Gründen auch immer - mit den Violin- und Bassschlüsseln und ihren komplizierten Kreuz-, Be- und Auflösungszeichen nicht zurechtkommen.

Eine kurze Geschichte der Musiknotenschrift

Die konventionelle westliche Notenschrift ist eine große kulturelle Errungenschaft. Sie wurde über Jahrhunderte hinweg schrittweise entwickelt und wird heute für die Notation fast aller Musikstücke verwendet.

Vorzeichen sind ein wichtiger Bestandteil der konventionellen Notenschrift. Vorzeichen sind Symbole, die die Tonhöhe einer Note verändern, in der Regel um einen Halbton. Kreuze (♯) heben die Tonhöhe an und Be´s (♭) senken sie ab. Kreuze und Be´s bleiben bis zum nächsten Taktstrich in Kraft. Soll vorher zur ursprünglichen Tonhöhe zurückkehrt werden, verwendet man ein Auflösungszeichen (♮). Am Anfang einer Notenzeile sieht man oft ein Bündel von Kreuzen oder Be. Diese bestimmen die Skala oder Tonart, die während des gesamten Stücks oder bis zum Auftreten einer neuen Skala oder Tonart bestehen bleibt.

Als die grafische Musiknotenschrift im 11. Jahrhundert entstand, gab es keine Vorzeichen. Unbegleitete Melodien in der 7-stimmigen diatonischen Tonleiter (ut re mi fa sol la si) wurden grafisch auf einem Notensystem notiert, indem man einige Noten auf die Linien und andere in die Zwischenräume setzte. Auf diese Weise wurde der gregorianische Gesang zum ersten Mal aufgeschrieben. Zuvor hatte man ihn auswendig nach dem Gehör gelernt.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Musik immer komplexer. Nach einiger Zeit konnten alle 12 Töne der chromatischen Tonleiter notiert werden. Dies wurde durch Vorzeichen ermöglicht.

Die heute verwendete Notation ist etwa im 18. Jahrhundert entstanden. Seitdem wurde eine erstaunliche Menge und Vielfalt von Musik notiert, was die enorme Flexibilität der Standardnotation unter Beweis stellt.

Aber die moderne westliche Standardnotation ist nicht zwingend die beste Lösung für alle Anwendungen. Nehmen Sie zum Beispiel die Gitarre. Die Beziehung zwischen dem, was Sie in einer konventionellen Gitarrenpartitur sehen und der Art und Weise, wie Sie Ihre Finger auf das Griffbrett legen, ist sehr komplex. Deshalb verwenden viele Gitarrist:innen eine Tabulatur, aus der klarer hervorgeht, wo man die Finger ansetzen muss.

Bei der Klaviermusik gibt es ein ähnliches Problem. Die Beziehung zwischen dem, was Sie sehen, und dem, was Sie mit Ihren Fingern tun, ist kompliziert. Wäre die Musiknotation nur für das Klavier entwickelt worden, sähe sie sicherlich ganz anders aus.

Problem der konventionellen Notenschrift

Auf der Klaviertastatur ist die Note C immer links von den zwei schwarzen Tasten.

Klavier mit C ©Uni Graz, Richard Parncutt
©Uni Graz, Richard Parncutt
How to find the note C on the piano keyboard.

Aber in den Noten sieht die Note C in jedem Register anders aus.

Musikpartitur mit Note C in jedem Register ©Uni Graz, Richard Parncutt
©Uni Graz, Richard Parncutt
In conventional music notation, the note C looks different in different octave registers.

Außerdem kann jede Note auf mindestens zwei verschiedene Arten notiert werden, die als enharmonische Verwechslungen bezeichnet werden. Die Note Cis (C♯) kann als Des (D♭) notiert werden. Die Note C kann als Bis (B♯), C-aufgelöst (C♮) oder Deses (D♭♭) notiert werden. Die richtige Option hängt vom Kontext und von traditionellen Regeln ab und ist oft unklar. 

Kombiniert man das erste Problem mit dem zweiten, kann man 18 verschiedene Repräsentationen für eine und dieselbe Klaviertaste erzeugen:

Klaviertasten C ©Uni Graz, Richard Parncutt
©Uni Graz, Richard Parncutt
In conventional music notation, the same note on the keyboard (C) can be notated in many different ways.

All 18 Repräsentationen kommen in der realen Musik häufig vor. Das Problem wird umso extremer, je komplexer die Musik wird.

Grafische Klaviertabulatur

Die herkömmliche Musiknotenschrift wird manchmal als grafisch bezeichnet, weil sie einer grafischen Darstellung von Tonhöhe zur Zeit ähnelt. Die Tonhöhe wird auf einer imaginären vertikalen Achse und die Zeit auf einer horizontalen Achse aufgetragen.

Die herkömmliche Musiknotation ist auch symbolisch, weil sie Symbole enthält, die besondere Bedeutungen haben. Zu den Tonhöhen-Symbolen gehören Bass- und Violinschlüssel sowie Vorzeichen (Kreuz, B und Auflösungszeichen). Zu den Zeitsymbolen gehören Taktarten, Taktstriche und Notenwerte (ganze Note, halbe Note, Viertelnote, Achtelnote usw.).

Eine Möglichkeit, Klaviernoten leichter lesbar zu machen, besteht darin, sie grafischer und weniger symbolisch zu gestalten - eher wie ein Diagramm. Die Tonhöhe entspricht dann eher der vertikalen Dimension und die Zeit der horizontalen Dimension. In der Vergangenheit haben erfinderische Musiker:innen dies auf verschiedene Weise getan und Notationen geschaffen, die wir als grafische Klaviertabulaturen (oder Klavier-Griffschrift) bezeichnen könnten. Mit „Tabulatur“ meinen wir eine Notation, die für ein bestimmtes Instrument konzipiert ist, wie z. B. die Gitarrentabulatur. In grafischen Klaviertabulaturen entsprechen die Notenlinien in der Regel den schwarzen Tasten und die Leerzeichen den weißen Tasten.

Die Version der Klaviertabulatur, die wir hier vorschlagen, heißt Keyboard Trigram, weil sie für Klavier gedacht ist und auf einem dreizeiligen Notensystem (Trigram) basiert. Ein Notensystem ist eine Gruppe von parallelen, gleichmäßig verteilten horizontalen Linien. Das fünfzeilige Notensystem der herkömmlichen Musiknotation wird manchmal auch als Pentagramm bezeichnet.

Im Keyboard Trigram sieht die Note C immer so aus:

Das Trigram entspricht den Gruppen von drei schwarzen Tasten. Die kurzen Linien (Hilfslinien) entsprechen den Zweiergruppen. Auf der Klaviatur befindet sich die Note C direkt links von einer Zweiergruppe von schwarzen Tasten. In der Notation befindet sich die Note C dementsprechend direkt unter den beiden Hilfslinien.

Keyboard Trigram Note C ©Uni Graz, Parncutt
©Uni Graz, Parncutt
The note C in Keyboard Trigram notation (left) and on the piano keyboard (right).

Eine moderne Klaviertastatur hat etwas mehr als 7 Oktaven und enthält 8 Cs. In Nordamerika heißt das tiefste C „C1“ (deutsch: CC) und das höchste „C8“ (deutsch: c5 oder c'''''). C2 entspricht dem deutschen C, C3 dem c, C4 dem c1 und C5 dem c2. Im Folgenden verwenden wir die amerikanischen Bezeichnungen. 

In Keyboard Trigram sehen diese 8 Cs gleich aus, abgesehen von ihrer Position relativ zur Tastaturmitte. In der konventionellen Notation ist der Violinschlüssel ein Pentagramm (fünfzeiliges Notensystem), dessen Linien den Tönen E4, G4, H4, D5 und F5 entsprechen. Das Violinschlüsselsymbol bezieht sich auf einen dieser Töne: G4. Ebenso bezieht sich das Bassschlüsselsymbol auf F3. Dieselben Schlüssel können zur Orientierung in Keyboard Trigram verwendet werden. Die Innenseite des gebogenen Teils des Violinschlüssels entspricht G4 und der Raum zwischen den beiden Punkten im Bassschlüssel entspricht F3.

Das Keyboard Trigram bietet eine zusätzliche Möglichkeit, sich auf der Tastatur zu orientieren. Die Taktstriche (die vertikalen Linien zwischen den Takten) decken immer den Bereich ab, den Sie oben sehen: die vier Gruppen von drei schwarzen Noten, die dem mittleren C (C4) am nächsten sind. Genauer gesagt umfassen die Taktstriche immer den Bereich von Fis2 (F♯2) bis B5 (B♭5). Der Ton C4 (c', das mittlere C) liegt also in der Nähe der Mitte jedes Taktstrichs.

C4 ©Uni Graz, Richard Parncutt
©Uni Graz, Richard Parncutt
Keyboard trigram notation (turned sideways), compared with the structure of the piano keyboard. The red dot in the middle is C4. The outer red dots correspond to the top and bottom end of each barline.

Warum sollte man Klaviertabulatur lernen?

Alternative Musiknotationen gibt es schon seit langem. Früher zögerten die Menschen diese Art von Notationen zu lernen, weil die verfügbare Noten begrenzt waren. Heute hat sich das geändert. Es gibt ein fast unbegrenztes Angebot an kostenloser Klaviermusik in elektronischer Form - zum Beispiel als MIDI-Dateien auf der Plattform Musescore. Um das auszunutzen, haben wir eine App entwickelt, die die meisten MIDI-Datein für Klavier in Keyboard Trigram transkribieren kann.

Damit lohnt es sich, eine Klaviertabulatur zu lernen. Fast jede Musik, die Sie vielleicht einmal spielen möchten, ist in Keyboard Trigram verfügbar. Unsere App transkribiert die beliebtesten Klavierpartituren, egal ob Klassik, Jazz, Pop oder etwas anderes. Zurzeit kann sie noch nicht mit Musik in seltsamen Taktarten wie 7/8 oder Musik, die von einer Taktart zur anderen wechselt, umgehen. Daran arbeiten wir.

Einige zögern noch immer, eine Klaviertabulatur zu lernen. Sie argumentieren z.B., dass die Nutzer:innen der Klaviertabulatur früher oder später ohnehin die konventionelle Notation lernen müssen. Warum nicht gleich? In unserer Erfahrung ist das nicht unbedingt der Fall. Einige Nutzer:innen werden zuerst Klaviertabulatur und später konventionelle Notation lernen, andere nicht. Wenn die Vorteile der Keyboard-Tabulatur deutlich werden und fast alles in Klaviertabulatur transkribiert werden kann, werden viele bei der Tablatur bleiben.

Klaviertabulaturen sind in erster Linie als praktisches Hilfsmittel gedacht. Doch sie sind auch theoretisch interessant. Sie verdeutlichen, dass die Regeln der enharmonischen Schreibweise (nach denen Fis/Ges in einem Kontext Fis und in einem anderen Ges heißt) von der Entscheidung Guidos abhängig sind, die diatonische Skala als Bezugsrahmen für die Notation von Tonhöhe zu nehmen. Die Regeln der enharmonischen Schreibweise beeinflussen nicht direkt die Bedeutung oder die Intonation einer Note im musikalischen Kontext, obwohl sie indirekt damit zusammenhängen. Vielmehr hängen die Bedeutung und die Intonation einer Note von ihrer Beziehung zu allen anderen Noten in ihrem Kontext ab. Schließlich sind die 12 Halbtöne der chromatischen Tonleiter ungefähr gleich groß – eine Beobachtung, die, nicht von J. S. Bach stammt, sondern von den alten Griechen. Die Vermutung, dass die 12 Stufen der chromatischen Tonleiter unabhängig von ihrer enharmonischen Deutung in der üblichen Notenschrift musikalisch gleichwertig sind, stammt nicht von Arnold Schönberg, sondern sie war im 19. Jahrhundert weit verbreitet. Die Idee, dass musikalische Intervalle nicht in erster Linie pythagoräische Zahlenverhältnisse, sondern gelernte Tonhöhendistanzen sind, die in einem komplexen, mündlich tradierten kulturellen Kontext entstehen, findet man nicht erst in den zahlreichen psychoakustischen Studien zur musikalischen Intonation des 20. Jahrhunderts, sondern auch in Studien aus dem 19. Jahrhundert zu nicht europäischer Musik (siehe z.B. Alexander John Ellis) (mehr).

Wie man die Klaviertabulatur verwendet

Um ein Stück in Klaviertabulatur zu lernen, gehen Sie wie folgt vor.

  • Hören Sie sich eine Aufnahme des Stücks und/oder die MIDI-Datei an, aus der die Notation erstellt wurde.
  • Verwenden Sie die Klaviertabulatur, um die richtigen Noten zu finden. Machen Sie dann den Klang der Aufführung nach.
  • Überprüfen Sie die Tondauern in der Originalnotation. Markieren Sie wichtige Tondauern handschriftlich in der Tabulatur, um sich daran zu erinnern.

Was wird in Klaviertabulatur nicht notiert?

Keyboard Trigram zeigt in erster Linie wo Sie Ihre Finger auf der Tastatur platzieren müssen. Um Um ein Durcheinander zu vermeiden, verzichten wir auf konventionelle Rhythmusnotation. Stattdessen markieren wir Taktstriche (durchgezogene Linien) und Schläge (gepunktete Linien). Vor diesem Hintergrund wird nur der Beginn (Onset) jeder Note notiert. Am Beginn eines Taktes liegen die Taktstriche genau auf den Notenköpfen, während sie in der konventionellen Notation links von den ersten Noten eines Taktes stehen. Nutzer:innen können konventionelle Rhythmusnotation bei Bedarf handschriftlich hinzufügen. Manchmal ist es hilfreich, dies an ausgewählten Stellen in einer Partitur als Erinnerung zu tun. 

Konventionelle Notenschrift unterscheidet zwischen vollen und offenen Notenköpfen. Wir tun das gleiche und bieten zwei Möglichkeiten an, die in der App gewählt werden können.

  • Die eine Möglichkeit entspricht der konventionellen Notation. Volle Notenköpfe werden für kürzere Noten (Viertelnoten, Achtelnoten usw.), offene Notenköpfe für längere (halbe Noten, ganzen Noten usw.) entsprechen. In diesem Fall verwenden wir einen offenen Notenkopf, wenn der Komponist eine halbe oder ganze Note notiert. Bei Viertelnoten oder weniger verwenden wir einen vollen Notenkopf.
  • Andernfalls entsprechen volle Notenköpfe schwarzen Tasten und offene Notenköpfe weißen Tasten. 

Unsere Notation zeigt nicht an, welche Hand welche Note spielen soll. Aber die konventionelle Notation tut das auch nicht unbedingt. Denken Sie an Bachs Fugen, bei denen die Mittelstimmen entweder von der linken oder rechten Hand gespielt werden und im Verlauf einer Melodie von einer Hand zur anderen wechseln können. 

Sie können Fingersätze wie gewohnt zu Keyboard-Trigramm-Partituren hinzufügen.

Hinzufügen von konventioneller Rhythmusnotation

Es ist möglich, einer Keyboard Trigram Partitur von Hand konventionelle Rhythmus Notation hinzuzufügen. Kopieren Sie einfach die Notenhälse und Balken aus der konventionellen Partitur.

Um eine professionelle Aufführung eines Musikstückes vorzubereiten, müssen Sie sich zuerst mit der Originalpartitur auseinandersetzen. Klären Sie zunächst die Dauer der Töne, indem Sie einige von ihnen als Gedächtnisstütze auf der Klaviertabulatur von Hand markieren. Kopieren Sie Notenstämme, Balken und Bindungen. Sie können auch Phrasenmarkierungen kopieren. Um Unordnung zu vermeiden, markieren Sie nur die Symbole, die Sie kennen müssen.

Wenn Sie unsicher sind, ob Sie Ihre Tabulatur mit Anmerkungen versehen sollen oder nicht, oder wie viel Sie eintragen sollen, denken Sie daran: Aus historischer Sicht enthielten Partituren nie alle beabsichtigten Details der Aufführung. Wir haben kaum eine Vorstellung davon, wie Mozarts oder Chopins Aufführungen ihrer eigenen Musik tatsächlich geklungen haben, aber wir können sicher sein, dass diese Komponisten viele interessante, aber nicht notierte Ideen über die Aufführung ihrer Werke im Sinn hatten. Die Anweisungen zu Dynamik, Rubato, Pedale und so weiter, die man in ihren Partituren findet, lassen oft eine Reihe von Interpretationen zu.

Vor- und Nachteile der Klaviertabulatur

Die wichtigsten Vorteile wurden bereits erwähnt. Jedes Oktavregister sieht gleich aus, und es besteht eine 1:1-Entsprechung zwischen Symbolen und Klaviertasten. 

Platzbedarf. Von unten nach oben nimmt eine Klaviertablatur mehr Platz ein, mit 12 statt 7 Positionen pro Oktave. Von links nach rechts nimmt sie jedoch aufgrund fehlender Vorzeichen weniger Platz ein. Musik, die alle sieben Oktaven des Klaviers abdeckt, nimmt mehr Platz ein, indem sie die Beziehung zwischen den Händen und der Tastatur deutlich zeigt. 

Komplexität. Keyboard Trigram eignet sich für einfache und komplexe Musik sowie für Anfänger und Fortgeschrittene. Die Vorteile sind bei stark chromatischer Musik besonders deutlich.

Ist es in Ordnung, eine altehrwürdige Musiktradition zu verändern?

Viele stellen sich diese Frage. In der Tat ändern wir keine Tradition. Die herkömmliche Notation wird keineswegs von Klaviertabulatur berührt, genauso wenig wie von der Gitarrentabulatur.

Doch einige Pianist:innen sind skeptisch. Große Komponist:innen schrieben ihre musikalischen Ideen in konventioneller Notation nieder. Was hätten sie wohl von der Keyboard-Tabulatur gehalten? In den meisten Fällen werden wir das nie erfahren, aber stellen Sie sich Folgendes vor: Vielleicht hätte ihnen ein Projekt gefallen, das Menschen hilft, Musik zu spielen, die sie sonst nicht hätten spielen können. Komponist:innen sind kreative, innovative Menschen, die gern experimentieren.

Manche machen sich Sorgen, ob es in Ordnung ist, enharmonische Schreibweisen (der Unterschied zwischen Fis und Ges) in der Notenschrift wegzulassen. Geht etwas Wesentliches verloren, wenn wir nicht wissen, ob eine bestimmte Note ursprünglich als Fis oder Ges notiert war? Musikwissenschaftler:innen und Musiktheoretiker:innen werden diese Frage unterschiedlich beantworten, aber das ist nicht der Punkt. Das Ziel einer Tabulatur ist es nicht, alle Aspekte der ursprünglichen Notation wiederzugeben. Es geht vielmehr darum, Klavierspieler:innen zu helfen, die richtigen Tasten in der richtigen Reihenfolge zu drücken.

Doch auch in der herkömmlichen Notation wird nicht alles notiert. Wie stark sollen die einzelnen Tasten gedrückt werden? Wie soll die Timing des Drückens und Loslassens der Tasten oder des Pedalsgenau sein? Das Wissen über enharmonische Schreibweisen wird Ihnen nicht helfen, ein:e großartige:r Musiker:in zu werden. Aber wenn Sie wissen wollen, ob Sie gerade ein Cis oder ein Des spielen, können Sie jederzeit in der Originalpartitur nachsehen.

Es gibt auch einen ästhetischen Aspekt. Die herkömmliche Notation ist schön, weil sie vertraut ist (im Allgemeinen mögen wir doch vertraute Dinge) und weil wir sie mit schöner Musik assoziieren. Wenn Ihnen Keyboard Trigram beim ersten Blick nicht gefällt, könnte der Grund dafür entweder mangelnde Vertrautheit oder eine fehlende Assoziation zwischen dem Aussehen der Notation und dem Klang guter Musik sein. Ihre Wahrnehmung wird sich ändern, wenn Sie anfangen, die Notation zu benutzen. 

Interesse?

Wir wollen mehr darüber wissen, wie Pianist:innen mit Klaviertabulatur umgehen. Wenn Sie sich für das Thema interessieren und sich angesprochen fühlen, möchten wir etwas über Ihre Motivation, Ihren musikalischen Hintergrund, die Art von Musik, die Sie spielen möchten, was Sie brauchen, um Ihre Ziele zu erreichen, und so weiter erfahren. Um diese Fragen in einer qualitativen Studie zu beantworten, suchen wir Teilnehmer:innen, die an einer solchen empirischen Studie teilnehmen möchten und Klavier oder Keyboard nach Gehör spielen, bzw. keine herkömmliche Notenschrift lesen können.

Hier ist unser Angebot:

  • Wir werden Ihnen helfen, mit Klaviertabulatur neue Klavierstücke zu lernen.
  • Wir werden vertrauliche Aufzeichnungen über Ihre Fortschritte und die verschiedenen musikalischen und anderen Fragen führen, die Sie spontan während des Unterrichts ansprechen. (Wir werden keine Interviews elektronisch aufzeichnen, es sei denn, Sie geben uns die Erlaubnis dazu.)

In einer zukünftigen wissenschaftlichen Publikation werden die Ideen, die wir aus den Gesprächen mit Ihnen gewinnen, anonymisiert, damit Sie nicht identifiziert werden können. Die Ergebnisse der Studie werden Musikpädagog:innen dabei helfen, ihren Ansatz für diese Art von Unterricht weiterzuentwickeln und zu verbessern, damit mehr Menschen in den Genuss des Klavier- oder Keyboardspielens kommen können.

Zu Beginn werden wir Sie fragen, welche Stücke Sie lernen möchten. Wir vereinbaren dann einen Skype-Anruf, um Ihnen unsere Notation dieser Stücke vorzustellen und Ihnen bei den ersten Schritten zu helfen. Während des Anrufs sitzen wir beide an der Klaviertastatur. Später werden wir uns wieder unterhalten.

Der Projektleiter

Richard Parncutt ist Professor für Systematische Musikwissenschaft im Ruhestand an der Karl-Franzens-Universität Graz in Österreich. Als Musiker (Bachelor of Music, University of Melbourne) ist er oft als Solist aufgetreten (inkl. dreimal als Solist mit verschiedenen Amateurorchestern). Er schreibt und singt gern A-Cappella-Arrangements von Popsongs (allerdings mit normaler Notenschrift). Als Musikpsychologe hat er viele Schriften zur Wahrnehmung musikalischer Strukturen, zum Ursprung der Musik und zur musikalischen Performanzforschung veröffentlicht, die häufig zitiert werden. Er war Mitglied der Music Notation Modernization Association (MNMA), als diese 1985 von Thomas Reed gegründet wurde, und kennt zahlreiche alternative Notationsvorschläge. 

Literatur

Keyboard Trigram wird auf der MNMA-Homepage hier vorgestellt:

https://musicnotation.org/system/keyboard-7-5-trigram-notation-by-richard-parncutt/

Die allgemeine Frage nach alternativen Notenschriften sowie die Vor- und Nachteile von “Keyboard Trigram” wurden in folgendem Buchkapitel behandelt:

Parncutt, R. (1999). Systematic evaluation of the psychological effectiveness of non-conventional notations and keyboard tablatures. In Zannos, I. (Ed.), Music and Signs (pp. 146-174). Bratislava, Slovakia: ASCO Art & Science. download

Beispiele

Unten sind einige Beispiele von Musik in Klaviertablatur (Keyboard Trigram).

Abkürzungen: kN =konventionelle Notenschrift, KT =keyboard Trigram.

  • J. S. Bach: Menuett in G-Dur (BMV Anh. 114): kN KT
  • J. S. Bach: Präludium in C-Dur: kN KT
  • Beethoven: Mondscheinsonate, 1. Satz in Cis-Moll: kN KT; 3. Satz in Cis-Moll: kN KT
  • Dvorak: Humoresque in Ges-Dur: kN KT
  • Rimsky-Korsakov: Hummelflug in A-Moll: kN KT
  • Satie: Gymnopodie No. 1 in D-Dur: kN KT

Suchen Sie ein bestimmtes Stück? Schreiben Sie uns: parncutt at uni-graz.at

Automatische Transkiption

Um eigene Noten zu transkribieren, brauchen Sie unsere App. 

Vorab: Unsere App ist nicht fehlerfrei! Aber sie transkribiert die meisten bekannten Klavierstücke anhand von MIDI-Dateien. Zu den Ausnahmen gehören:

  • Stücke mit komplexen Taktbezeichnungen wie z.B. 5/4 oder 7/4. Einfach, vertraute Taktbezeichnungen wie 4/4, 2/2, 3/4 oder 6/8 sind ok.
  • Stücke, in dem die Taktbezeichnung sich während des Stücks ändert.
  • Live-Aufnahmen. Die MIDI-Datei muss Infos über die ursprüngliche rhythmische Notenschrift und Taktlinien enthalten.  

Unsere App nimmt eine MIDI-Datei als Input und erzeugt eine Grafikdatei pro Outputseite. Warten Sie bitte, bis dieser Vorgang abgeschlossen ist. Die Grafikdateien werden zu einer einzigen pdf-Datei zusammengefasst. 

  • Die App heißt “KT_app_web”. Hier herunterladen: zip.
  • Klicken Sie darauf. Darin sind drei weitere Ordner.
  • Klicken Sie auf “for testing”, dann auf “readme.txt”.  

Sie brauchen auch MATLAB Runtime version 9.9 (R2020b). Es ist meists sehr hilfreich, jemanden zu kennen, der/die diesen Software kennt. 

Wer erfolgreich mit der App eigene Noten transkribiert, wird gebeten, die Dateien als Beitrag zu unserer offenen Bibliothek an parncutt at uni-graz.at zu senden.

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